Im Wolfsgebiet Schermbeck hat eine Wölfin bisher 29 Tiere einer Schafsherde gerissen. Damit hat der Schäfer hier 26 Prozent der Herde verloren. Nun hat der Betroffene beantragt, dass Gloria als Problemwolf entnommen wird. Weil die Wolfsübergriffe auf seine Schafe in letzter Zeit seltener geworden sind, geht das zuständige Gericht in Düsseldorf nicht davon aus, dass dem Schäfer auch in Zukunft ernsthafter Schaden drohe.
Auch werden keine Anhaltspunkte dafür gesehen, dass sich die Wölfin auf das Reißen von Schafen spezialisiert habe. Dem Wunsch des geschädigten Schäfers, eine Ausnahmegenehmigung nach dem Bundesnaturschutzgesetz zu erteilen, damit die Wölfin als verhaltensauffällig getötet werden darf, wurde nicht entsprochen.
Nicht nur Schafe: Wölfe reißen immer mehr Ponys
Dennoch erwägt das NRW-Umweltministerium die Bedrohung von Weidetieren durch Wölfe neu zu beurteilen. Nachdem in letzter Zeit mehrfach Ponys im Wolfsgebiet Schermbeck gerissen wurden, hat das Ministerium ein Rechtsgutachten dazu in Auftrag gegeben.
„Die aktuelle räumliche und zeitliche Häufung von Übergriffen gibt Anlass, die derzeitige Lage erneut genau zu prüfen und gegebenenfalls neu zu bewerten“
Das Gutachten soll klären, ob ein Wolf als verhaltensauffällig gelten und zur letalen Entnahme freigegeben werden muss. Die meisten Risse im fraglichen Gebiet können Wölfin Gloria zugeordnet werden. Allerdings nennt das NRW Umweltministerium diese nicht namentlich. Dazu seien die DNA-Analysen der letzten Vorfälle noch nicht ausgewertet.
Hintergrund: Allein im Oktober 2021 waren drei Ponys und ein Kleinpferd gerissen worden. Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) hat aktuell angekündigt die Förderung von Schutzmaßnahmen gegen Wölfe auf Pferde und Kleinpferde auszuweiten.
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